Sizilien - die größte Insel im Mittelmeer
Schon seit Jahrtausenden ist Sizilien geprägt von Menschen verschiedener Abstammung, Sprache und Religion. Noch heute stammen Teile der Bevölkerung unter anderem aus Tunesien und Mazara del Vallo im Süden Westsiziliens besitzt sogar eine Kasbah.
Die Landschaft ist geprägt von blühenden Mandelbäumen, Zitronen- und Orangenhainen, je nach Jahreszeit blühenden und grünen oder ausgedörrten Landschaften, viel Fels und Gestein, Palmen und unzähligen Olivenbäumen. Ein typischer Baum ist der Karubenbaum, auch Johannisbrotbaum genannt. Man findet ihn nur an den Küsten bis 20 km ins Land hinein. Der höchste Berg Siziliens, der Ätna, zählt zu den aktivsten Vulkanen der Erde und ist der höchste Feuerspucker Europas. Der Gipfel liegt im Schnee, die unteren Hanglagen und die Tiefebene im Hinterland Catanias haben fruchtbarsten Boden und üppige Vegetation.
Wenn in einer Runde das Thema Sizilien fällt, haben die bekannten Klischees sofort die Oberhand. Sie halten sich auch deshalb länger als anderswo, weil Sizilien es bis jetzt geschafft hat geheimnisvoll zu bleiben und sich nur denjenigen erschließt, die nicht nur oberflächlich einen Badeurlaub mit Rambazamba suchen, sondern Land und Leute kennenlernen wollen. Deshalb hat sich auch die Infrastruktur in Sachen Tourismus anders entwickelt. Es besteht gar nicht die Möglichkeit so wie von anderen Mittelmeerinseln bekannt, ganze Schwärme von Urlaubern aufzunehmen und die dabei übliche Art von Entertainment zu bieten. - Der Mythos Sizilien schlägt unweigerlich die Besucher in seinen Bann. Sizilien tickt anders.
Obwohl die ganze Insel ein atemberaubend schönes Reiseziel für Individualreisende und Reisegruppen ist, gibt es auch Brennpunkte die von der Reisebranche gerne als Pauschalurlaubsziele angeboten werden. Zum einen das kleine aber auch mondäne und überall bekannte Taormina in einer Traumlage an der nördlichen Ostküste der Insel. Der grandiose Blick vom weltbekannten antiken Teatro Greco auf die Küstenlinie und den Ätna macht schon seit Jahrhunderten Dichter und Schriftsteller beinahe sprachlos. - oder das malerische Fischerstädtchen Cefalù an der Nordküste dicht am gewaltigen Felsenkopf Kephalos aus Muschelkalk am Meer. Der Felsen gab dem Ort den Namen. Zusammen mit dem normannischen Dom im Zentrum von Cefalù ergibt dies eine markante Kulisse für ein bezauberndes Urlaubsparadies. Der Normanne Roger II. hat zwar Sizilien von der Herrschaft der Sarazenen befreit, jedoch die arabische Kultur und Architektur nicht rigoros ausgelöscht sondern gleichwertig integriert. Die schönsten Zeiten Cefalù und Taormina zu besuchen sind das Frühjahr und der Herbst, auch der Winter. Im Juli/August dagegen ist an den Küsten alles überlaufen. Ferien und typischer Badebetrieb. Ferragosto eben.
Sizilien ist so ausserordentlich reich an Kultur, Sehenwürdigkeiten und prallem Leben, dass man Probleme damit bekommt, in einem kurzen Anreisser einen Überblick zu schaffen. Westsizilien zum Beispiel hat eine ganz eigene Ausstrahlung. Wer Palermo besucht, spürt sofort den neuen Geist in der alten aussergewöhnlich schönen Stadt mit der großen Vergangenheit. Politik und Gesellschaft wandeln sich in Sizilien gerade deutlich. Von hier aus westlich liegt das wunderschöne Castellammare del Golfo und das bezaubernde Naturreservat Lo Zingaro lädt zu Wanderungen ein. Auf dem Weg nach Bonagia und zur Provinzhauptstadt Tràpani sollte man unbedingt das mittelalterliche Erice auf dem 750m hohen Venusberg besuchen. Nach vielen Haarnadelkurven hat man ein spektakuläres Rundumpanorama vor sich. Je nach Wetterlage und Tageszeit erstrahlen die berühmten Salzsalinen zwischen Tràpani und Marsala, die Ägadischen Inseln Favignana, Lèvanzo, Marèttimo in unterschiedlichsten Farben. Und tief unten liegt das imposante Tràpani mit seiner ausgeprägten Sichelform.
Weiter geht es über das unverwechselbare Marsala, dem 'Marsah-el-Allah' Hafen Gottes aus arabischen Zeiten nach Mazara del Vallo und den griechischen Tempeln in Selinunte bis nach Sciacca, der bei Besuchern noch ziemlich unbekannten aber schönen Hafenstadt mit einem der ältesten und berühmtesten Thermalbäder Italiens. Von Trapani bis hierher sieht man an den kubischen, malerisch verschachtelten Häuserformen die jahrhunderte lange Verbindung zum Maghreb, die auch heute noch Einfluss auf Kultur und Gesellschaft hat. Nach Tunis zum Beispiel sind es von Sciacca aus nur 190km.
Die Fahrt an der herrlichen Südküste Siziliens bringt uns ins Hafenstädtchen Porto Empèdocle, dem 'Vigata' des beliebten Comissario Montalbano. Andrea Camilleri, der Autor dieser bekannten Romanreihe ist hier praktischerweise auch geboren. Gleich anschließend passieren wir das geschichtsträchtige Agrigento und das Tal der Tempel. Über Licata erreichen wir Gela. Hier beginnt der wilde, barocke Südosten. - Im Jahr 1693 hat ein verheerendes Erdbeben quasi den gesamten Südosten in Trümmer gelegt und zehntausende Opfer gefordert. Die Sizilianer bauten daraufhin ihre zerstörten Städte innerhalb weniger Jahre mit einer ungeheuren Energieleistung glanzvoller als je zuvor wieder auf. Man muss sie besucht haben, die Städte Noto, Ragusa, Modica, Scicli und andere in ihrer spätbarocken Pracht. Das ganze Gebiet Val di Noto ist schon eine Weile Teil des Weltkulturerbes der Unesco. Die unglaublich vielen Schätze in Natur und Kultur des Südostens sind in zahlreichen Reiseführern beschrieben. Die Lektüre ist unverzichtbar, will man auch nur halbwegs die Eindrücke mitnehmen, welche dieser Teil Siziliens bietet.
Der Küstenstreifen von Licata über Scoglitti, Camerina, Marina di Ragusa, Sampieri, Marina di Modica, die schöne Stadt Pozzallo bis hin zum Capo Pàssero am äußersten südlichen Zipfel Siziliens hat beinahe durchgehend 100km empfehlenswerten, herrlichen und freien Strand. Platz ohne Ende. Und das relativ flach ansteigende Hügelland bis weit ins Land hinein ermöglicht teilweise auch noch zwanzig Kilometer von der Küste entfernt spektakulär schöne Ausblicke aufs Meer. Immer wieder mal wird man in dieser Gegend an Landschaften der Toskana erinnert. - Um das Capo Pàssero herum liegt man an einem noch etwas südlicheren Breitengrad als Tunis. Hier gilt häufig der Wetterbericht von der tunesischen Küste. - Um das Wetter braucht man sich also keine allzu großen Sorgen machen. Pozzallo und Marina di Modica haben die meisten Sonnentage ganz Italiens. Ci vediamo!
Die italenische Sprache ist eine wunderschöne und einfach zu lernende Sprache. Wenn Sie sich nicht nur mit Händen und Füßen verständigen möchten und die Sprache auch verstehen wollen ist eine Sprachreise Italien der richtige Anfang für das schöne Italien. Auch Sprachreisen nach Sizilien werden angeboten um die schöne Sprache zu erlernen.
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